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Wo ist Quak?

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Kapitel 1: Quak und Rana

»Das wird ein toller Tag«, sagte Rana zu Quak. Sie stand gerade vor dem Spiegel und betrachtete ihre frisch gekämmten, grünen Locken.
Zufrieden setzte sie ihren Hexenhut auf.
»Worauf wartest du?«, fragte sie den kleinen grünen Frosch,
der in der Ecke der Hütte hockte.
Das Licht, das durch die kleinen Fenster strömte,
erleuchtete den Raum, in dessen Mitte sich
neben einer riesigen Sammlung Kessel eine große Feuerstelle befand.
»Quak«, machte der Frosch und hüpfte freudig auf die Krempe des
spitzen, schwarzen Hutes.

»Ich wette, du bist gespannt, ob die Seerosen endlich groß genug sind, damit du von einer zur anderen springen kannst«, sagte die Hexe,während sie durch die Tür ins Freie trat. »Sieh mal wie schön die Sonne auf dem See glitzert!«, rief sie aus und bekam ein langes, fröhliches ›Quak‹ als Antwort.

​Sobald die beiden den See erreicht hatten, sprang der Frosch von der Hutkrempe und hüpfte voller Vorfreude auf eine Seerose. Er konnte noch kurz triumphierend quaken, bevor die Seerose langsam anfing im Wasser zu versinken. »Quak, Quak«, der Frosch blickte Hilfe suchend zu der kleinen Hexe, die bereits hektisch im Schilf suchte. »Wo ist er nur? Er muss doch hier sein – aha!« Blitzschnell zog sie einen alten Besen aus dem Schilf hervor und streckte ihn vom Ufer aus dem Frosch entgegen, der sich mit einem Hüpfer aus dem Wasser rettete.

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Nachdem er über den Besenstil an Land gehüpft war,
schüttelte er sich und landete schließlich quakend neben Rana in der Wiese. Dort schüttelte er sich wie ein nass gewordener Hund, um das Wasser los zu werden.
»Du bist wirklich keine Wasserratte«, lachte Rana.
»Quak«, machte der Frosch und blickte sie vorwurfsvoll an, entschied sich dann aber dazu, eine über seinem Kopf schwirrende Fliege zu jagen. Die kleine Hexe kicherte, während sie den  jagenden Frosch beobachtete. Sie lauschte eine Weile dem Vogelgezwitscher und genoss die wärmenden Strahlen der Sonne auf ihrem Gesicht. Dann machte sich auf, da sie noch eine Runde um den See gehen wollte.
»Na los, Quak, lass uns unseren Spaziergang machen«,
rief sie ihrem kleinen Freund zu.
Blitzschnell und mit einem langen ›Quaaaak‹
hüpfte der kleine grüne Frosch zurück auf Ranas Hut.
»Mal sehen, was es Neues gibt«, sagte sie zu Quak und schlenderte dann am Ufer des Sees entlang.
Sie hatten den See schon beinahe umrundet, als Rana plötzlich mit einem Ruck stehen blieb, sodass Quak auf ihrem Hut ins Schwanken geriet und sich nur knapp vor einem Sturz retten konnte.
»Ich hatte ja ganz vergessen, dass wir noch neue Flugessenz für den Besen brauchen, sonst können wir nicht fliegen!
Was wäre ich für eine Hexe ohne fliegenden Besen? Jede Hexe braucht zumindest einen Kessel und einen fliegenden Besen, das weißt du doch, oder?«
»Quak«, antwortete ihr Begleiter.
»Du hast recht, wir sollten diesmal mehr Flugessenz herstellen, damit wir nicht wieder im Schilf abstürzen, so wie beim letzten Mal.«
Mittlerweile hatten sie wieder den Punkt erreicht, an dem sie ihren Spaziergang gestartet hatten. Rana hob den Besen vom Ufer auf, strich sich eine grüne Locke aus dem Gesicht und schritt auf ihre Hütte zu.
»So«, sagte sie zu Quak, »hier habe ich das Rezept, die Zutaten
sind in der Küche und Wasser haben wir hier« – sie deutete auf eine Ansammlung verschiedenster bunter Flaschen, die sie neben ihrem kleinen Bett aufgereiht hatte – »uns fehlen also nur noch Feuer und ein Kessel.«
Sie rieb sich die Hände und tauchte in dem großen Stapel Kessel unter.
»Zu klein«, murmelte sie, »zu verrostet, zu groß – ah, der hier ist perfekt!«
Mit einer schwungvollen Bewegung, die ein Gepolter herabfallender Töpfe verursachte, zog sie einen bauchigen, goldenen Kessel aus
dem Haufen. Quak, der offenbar weder auf das ›Boing, Boing‹ der herabfallenden Töpfe, noch auf die ruckartige Bewegung gefasst war, stürzte von Ranas Hexenhut.
»Quak, Quak«, beklagte er sich, als er bedröppelt auf dem Boden saß.
»Entschuldige Quak, das wollte ich nicht. Komm doch hier her auf deinen Platz.«
Sie klopfte mit der Hand auf einen dreibeinigen Hocker, der neben der Feuerstelle stand. Rana entfachte das Feuer unter dem Kessel, indem sie ein paar große Holzscheite hineinwarf, während Quak höchst widerwillig seinen Platz einnahm. Nur kurze Zeit später kochte das Wasser und dunstige Schwaden stiegen über der Feuerstelle auf. Sogleich beugte sich die kleine Hexe über den Kessel und las mit zusammengekniffenen Augenbrauen das Rezept.

»Hmm, wir brauchen drei Tropfen Seerosenöl und fünf Seerosenblätter«, las sie Quak aus dem Rezept vor.Sie tropfte vorsichtig das Öl aus einem winzigen Gläschen in den Kessel und fügte danach noch die Blätter hinzu. Der Frosch beobachtete währenddessen neugierig den Kochlöffel, der von selbst in dem Gebräu rührte. »Vier zermahlene Schilfrohre«, fuhr Rana fort, während sie die Zutat hinzufügte, »drei große Flusssteine und vier Regentropfen. Das ist alles.«

Gespannt beugten sich die Hexe und der Frosch über den Rand des Kessels, in dem nun eine bläuliche Suppe schimmerte.

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»Quak«, schallte es durch die Hütte und Rana schien etwas einzufallen.
»Aber natürlich Quak, die Zauberformel!«, rief sie aufgewühlt und
griff nach dem Kochlöffel, der immer noch seine Runden drehte.


»Die grüne Hexe fliegt nicht mehr,
doch muss kein neuer Besen her«,
sprach sie während sie die Flugessenz umrührte.
»Darum wandle dich nun Elixier
und verleihe Flügel mir.«


Die Flüssigkeit im Topf brodelte und spritzte, bis sie schließlich fast so golden wurde, wie der Kessel, in dem sie zubereitet wurde.
»Fertig!«
»Quak!«
Die Hexe füllte den noch heißen Trank in kleine Gläser, die sie daraufhin verkorkte und in einen Beutel steckte, den sie mit einer Schnur am Besen befestigte.
»Das sollte für den nächsten Ausflug genügen«, gähnte sie erschöpft.
»Zaubertränke zu machen ist anstrengender, als man denkt«, flüsterte sie Quak zu, der nun ebenfalls gähnte. Müde und zufrieden fielen die beiden
ins Bett und träumten davon, was sie wohl morgen erwarten würde.

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"Wo ist Quak?" ist das 1. Kinderbuch der Reihe "Die Abenteuer der kleinen, grünen Hexe".

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